Mit Claudio Monteverdi (1567 - 1643) und Alessandro Scarlatti (1660 - 1725) sind zwei grosse Namen italienischer Barockmusik Bestandteil dieses Konzertprogrammes. Monteverdi war 30 Jahre lang Kapellmeister an der Basilika von San Marco in Venedig und ist heute der älteste Komponist der Musikgeschichte, der regelmässig im Konzertbetrieb aufgeführt wird. Sein Wirken stand an der Schwelle zweier Epochen, der Renaissance und des Barock. Die berühmte "Seconda prattica", die den modernen barocken Konzertstil einleitet, steht bei ihm neben der "Prima prattica", der alten traditionellen Vokalpolyphonie. Mit ihrer Frische erreichen seine Werke heute noch ein grosses Publikum.
Der gebürtige Sizilianer Alessandro Scarlatti war in Rom, Florenz und insbesondere Neapel, der damalig nach London zweitgrössten europäischen Stadt, tätig. In Neapel war Scarlatti von 1684 bis 1703 (mit einer kurzen Unterbrechnung im Jahr 1688) Kapellmeister der vizeköniglichen Kapelle (Cappella Reale). Neapel war bis zum Niedergang des Vizekönigtums Neapel-Sizilien im Jahr 1708 Teil der spanischen Habsburg-Monarchie. Deshalb war auch das reichhaltige kulturelle Leben in Neapel mehr der spanischen als der italienischen Kultur zugewandt.